Altlasten – MUSTERPROJEKT

Sanierung eines Tankstellengeländes in Frankfurt

Nach einer Betriebsdauer von 50 Jahren wurde die in Frankfurt-Bockenheim gelegene Großtankstelle stillgelegt und ab 1998 vollständig zurückgebaut. Der kontaminierte Untergrund des 3.500 m2 großen Tankstellengeländes wurde unter fachgutachtlicher Begleitung der BFU GmbH von 1998 – 2000 in mehreren räumlichen und zeitlichen Abschnitten saniert, vom Staatlichen Umweltamt Frankfurt für die geplante Folgenutzung „City-Tower mit Tiefgarage“ freigegeben und von der Mineralölgesellschaft an den Grundstückseigentümer zurückgegeben. Bei den Erkundungs- und Sanierungsmaßnahmen wurden umfangreiche altlastentechnische Untersuchungen, insbesondere Boden-, Bodenluft- und Grundwasserbeprobungen durchgeführt:

  • 40 Rammkernsondierungen mit 200 Bodenuntersuchungen auf MKW, BTEX und PAK
  • 10 Grundwassermessstellen DN 50 und DN 125.
  • 20 Bodenluftsondierungen
  • Bausubstanzuntersuchungen
  • Vor-Ort-Analytik
  • 650 Bodenproben zur Aushub- und Sanierungserfolgskontrolle auf MKW und BTEX
  • Grundwassermonitoring an 14 Messstellen mit 30 Messreihen 250 Wasserproben auf MKW, BTEX und LHKW

Umwelttechnische Voruntersuchungen hatten Sanierungsbedarf für tankstellenspezifische Schadstoffe innerhalb der ungesättigten Bodenzone ergeben. Die Untersuchungen wurden durch die komplexe Bebauungsentwicklung der Tankstelle erschwert, insbesondere durch die Fülle aktiver, stillgelegter und ausgebauter Kraftstoffbehälter sowie durch Keller und Gebäudefundamente. Darüber hinaus wurde das Schadensbild durch die geologisch-hydrogeologische Standortsituation aus klüftigen und verwitterten Basalten beeinflusst, in denen oberflächennahes Grundwasser mit stark schwankenden Grundwasserständen und –fließrichtungen strömte.

Alle Faktoren zusammen hatten zu einer tiefgründigen, flächigen Kontaminierung des Tankstellengeländes und insbesondere im Grundwasserraum geführt. Hinzu kamen anthropogene Auffüllungen mit PAK- und schwermetallbelasteten Schlacken aus einer Eisengießerei. Die Überwachung des Grundwasserabstroms wurde nach Ende der Sanierungsmaßnahmen bis Anfang 2002 fortgesetzt und nach dauerhafter Unterschreitung der Prüfwerte beendet.

  • Bei der gutachterlichen Begleitung hatte die BFU folgende Aufgaben übernommen:

    • Altlastentechnische Fachplanung und Fachbauleitung
    • Sanierungskonzeption, Gutachtenerstellung, Historische Recherche
    • Sicherheitskoordination im kontaminierten Bereich nach ZH 1/183
    • Betriebsanweisung nach § 20 Gefahrstoffverordnung
    • Grundwasseraufbereitung und Grundwassermonitoring
    • Genehmigungsplanung und örtliche Überwachung der Bohrarbeiten
    • Abfalltechnische Klassifizierung und Steuerung der Bodenströme
    • Mitwirkung an einer privatrechtlichen Sanierungsvereinbarung
    • Aufbau einer Access-Datenbank zur Verfügbarhaltung der Analysen
  • Die Sanierungsmaßnahmen wurden nach folgendem Konzept durchgeführt:

    • Abschnittsweise 5,50 m tiefe Auskofferung des 3.500 m2 großen Tankstellengeländes mit einseitiger Baugrubensicherung durch einen 70 m langen und 10 m hohen Berliner Verbau
    • Abtransport von 13.500 t ölverunreinigten Bodens mit 450 abgeplanten Sattelzügen und Off-Site-Entsorgung in einer Bodenreinigungsanlage
    • Abtransport und deponietechnische Verwertung von 5.500 t bodenähnlichen PAK- und schwermetallbelastete Auffüllungen der LAGA-Klassen Z2 und Z3
    • Sicherstellung des Arbeitsschutzes durch ständige Emissionsmessungen, blasende Grubenbewetterung und Persönliche Schutzausrüstung
    • Offene Bauwasserhaltung im oberflächennahen Kluftgrundwasserleiter mit diskontinuierlicher Entnahme und Reinigung von 4.000 m3 Wasser mit konventioneller On-Site-Anlage aus Schlammfang, Aktivkohlefilter und Leichtstoffabscheider sowie Ableitung in die Kanalisation.

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